youvo GLIMPSE #4 Felix für Schreibende Schüler

© Johanne Tönnies

Heute begrüßen wir hier Felix aus Köln, der einen Flyer für den Verein Schreibende Schüler gestaltet hat.

Wie hat Dir Dein Projekt gefallen? Warum hast Du Dich gerade für dieses Projekt entschieden?

Die Zusammenarbeit mit „Schreibende Schüler e.V.“ war sehr angenehm und völlig unkompliziert. Nicht die Deadline war – wie bei Kunden oftmals üblich – hier im Fokus, sondern wich unbemerkt dem Anspruch des textlichen und gestalterischen Ausdrucks. Diese Entschleunigung war ungewohnt aber angenehm und stellt für die Berufsperspektive ein angenehmes Ziel dar. Gut Ding will eben Weile haben. Zwischen größeren Projekten wie Website- oder Logo-Gestaltung, reizte mich gerade die Gestaltung im kleineren Rahmen mit ausformulierten Texten und vorhandenen Bildmaterialien, sowie die Tatsache etwas für das wichtige Gut der Bildung zu tun, indem ich den Verein auf diesem Wege unterstütze und mich in einem abgesteckten Rahmen um Details kümmern darf.

Welche Erfahrungen hast Du bei dem Projekt gemacht?

Einerseits die erwähnte Entschleunigung. Die Kehrseite hierbei war jedoch, dass der – zumindest für mich – ungewohnte Umgang mit der Deadline auch etwas den automatisierten Druck vermissen ließ. Dies und der Umzug des Vereins in neue Räumlichkeiten führten dazu, dass die Zeitspanne vom Senden und Beantworten einer Mail manchmal mehrere Tage umfasste und das Unterbewusstsein häufiger als sonst an ein Nachfragen bzw. Antworten erinnerte. Immer wieder spannend sind auch Probedrucke und Dummys, sowie im nächsten Schritt die Papierauswahl, dessen Geruch und Haptik. Aber das liegt wohl eindeutig an meinem „dezent“ ausgeprägten Papier-Fetisch.

Ich konnte frei arbeiten und Kompetenzen zeigen.

Was hättest Du Dir noch gewünscht von einem youvo-Projekt?

Spontan schwer zu sagen, da ich noch nicht intensiv über die Art und Weise eines youvo-Projektes sinniert habe. Ich konnte frei arbeiten und – von meinem Standpunkt aus betrachtet – Kompetenzen zeigen. Meine Entscheidungen wurden ernst genommen und die Flyer wie vorgeschlagen aufs Papier gebracht. Diese sind nun „erlebbar“ – für mich als männlichen Vertreter meiner Art ansatzweise immer so etwas wie eine Geburt... Gestrickte Söckchen gab es bisher jedoch noch nie, dafür häufiger Tränen und stets ein gutes Gefühl.

© Johanne Tönnies

Hast Du Dich schon vorher mal ehrenamtlich engagiert?

Ja, bisher sehr orts- und situationsbezogen. Mein „letztes Mal“ ergab sich im Rahmen eines Uni-Projektes, in welchem ich zusammen mit einem Kommilitonen an einem Konzept für urbane Kommunikationsplattformen in der Nachbarschaft saß. Hierbei war es für uns selbstverständlich, uns rege mit der „Zielgruppe“ auseinanderzusetzen, an Nachbarschaftstreffen teilzunehmen und die Menschen für die wir gestalten mit in den Entstehungsprozess einzubeziehen.

Arbeit, zu der nicht nur ich etwas beitrage, sondern die auch zu mir etwas beitragen kann.

Warum engagierst Du Dich ehrenamtlich?

Netzwerken, Karma, Erziehung... Ansatzpunkte gibt es wohl viele, jedoch besteht meine Hauptmotivation häufig in Projekten, welche mir eine „Insel des guten Gefühls“ sein können. Arbeit also, zu der nicht nur ich etwas beitrage, sondern die auch zu mir etwas beitragen kann und sich aufgrund der eigenen und bewussten Entscheidung „richtig“ anfühlt. Ich glaube, dass es im Ehrenamt weniger zeitbedingten Stress und Qualitätsverlust gibt, weshalb man gerade als Student seinen Workflow, eigenes Zeitmanagement und den Umgang mit der Arbeit behutsam beschnuppern und reflektieren kann.

Was machst Du sonst so?

Den Großteil der mir zur Verfügung stehenden Zeit bin ich Student für Kommunikationsdesign. Mein Herzblut gilt dabei ganzheitlichen Konzepten, welche im Studienschwerpunkt „Nachhaltiges Design“ in Köln einen guten Nährboden bekommen und gepflegt werden wollen. Einen weiteren Teil jobbe ich in einer kleinen Agentur als Grafik- und Webdesigner, sowie in der Grünpflege und dem Versand eines kleinen Onlineshops für mediterrane Pflanzen (in welchem es einfach ständig nach Urlaub riecht!). In der Zeit zwischen den genannten Hauptanliegen, versuche ich regelmäßig Sport zu treiben und Erlebnisse sich bewusst „setzen zu lassen“ (und ihnen dabei zuzuschauen).

Lieber Felix, ganz vielen Dank für diesen spannenden Einblick!

youvo GLIMPSE ist unsere Blogreihe bei der wir in unregelmäßigen Abständen einen kleinen Einblick in unsere talentierte Community gewähren. Dazu fragen wir Euch nach Eurer Motivation, Eurer Erfahrung mit youvo-Projekten und überhaupt. Wenn Du auch etwas zu erzählen hast, melde Dich gern bei anne-sophie@youvo.org.