Ein holpriges 2018 und warum wir dennoch in Aufbruchstimmung sind
Veröffentlicht am: 29.12.2018 | Geschrieben von: Anne-Sophie Pahl, Paula Bergmann
Wir schauen auf ein aufregendes und auch anstrengendes Jahr zurück und erzählen Euch, warum es hier manchmal ein bisschen leiser war, was unsere Community alles geschafft hat und wie es mit youvo weitergeht.
Kurz vor Ende des Jahres blicken wir hier auf die letzten 12 Monate zurück, bedanken uns bei allen, die uns in dieser Zeit begleitet haben und schauen gemeinsam mit Euch ein bisschen hinter die Kulissen.
Neue Prioritäten
Gleich zu Beginn des Jahres standen wir vor unserer größten Herausforderung: Unsere bisher größte Projektförderung durch die Google Impact Challenge 2016 neigte sich dem Ende zu, während immer mehr soziale Organisationen auf die Unterstützung durch die youvo-Community zählen und der Bedarf an kreativer und digitaler Unterstützung im sozialen Sektor weiter wächst.
Seit 2013 haben wir uns komplett ehrenamtlich für den Auf- und Ausbau von youvo engagiert und seit 2016 unsere Strukturen professionalisiert und teilweise hauptamtlich für youvo gearbeitet. In dieser Zeit ist die youvo-Community aus mittlerweile 4.500 Kreativen und mehr als 400 Organisationen und Social Startups entstanden.
Das damit verbundene Arbeitspensum ist leider mittlerweile nicht mehr auf ehrenamtlicher Basis zu stemmen. Wir haben unzählige Anträge geschrieben und immer wieder erklärt, wie wir wirken und dass wir nicht nur eine Plattform zur Verfügung stellen, sondern vor allem beraten und vernetzen, Workshops und Webinare geben, uns auch in der Politik für die Belange von kleinen sozialen Organisationen einsetzen und Menschen dabei unterstützen, mit ihren Ideen etwas zu bewegen.
In dieser Zeit mussten wir leider auch viele Partnerorganisationen und -projekte gehen sehen, weil ihre Ideen vielleicht zu visionär waren oder durch schwierige Strukturen wichtige Aufbauarbeit nicht geleistet werden konnte. Dass uns trotz all der investierten Zeit, einer motivierten, großartigen Community und hunderter umgesetzter Projekte vielleicht auch nichts anderes übrigbleiben sollte, wollten wir nicht wahrhaben.
Denn auch wenn wir uns dieses Jahr auf viele andere Aufgaben konzentriert haben, ist unsere Community um 935 Kreative und 119 soziale Initiativen gewachsen und 125 Projekte wurden vermittelt. Wir haben außerdem tolles Feedback bekommen: 87% der ausgeschriebenen Projekte konnten vermittelt werden und 99% der Organisationen geben an, dass die youvo-Community ihnen bei ihrer Herausforderung geholfen hat. Danke, dass Ihr dabei seid und Euch unermüdlich einbringt <3.
Expertise für die Digitalisierung der Zivilgesellschaft
Gleichzeitig haben wir gemerkt, dass der Bedarf an Wissen und Expertise zum Thema Digitalisierung im sozialen Sektor (wie überall sonst auch) immens ist und youvo.work für Unternehmen entwickelt, deren Mitarbeiter*innen sich mit ihren Fähigkeiten einbringen wollen. Warum und wie wir das gemacht haben, könnt Ihr in diesem Blogpost lesen. Mittlerweile steht die Demoversion für eine neue Plattform, die bald auch live an den Start gehen kann.
Um unsere Ideen mit Expert*innen aus der Wirtschaft, dem sozialen Sektor und der Politik zu reflektieren, haben wir mithilfe der BMW Foundation Herbert Quandt einen Impact Accelerator Day organisiert, auf dem wir unser neues Geschäftsmodell vorstellen durften und uns kritischen Fragen stellen. In der Vorbereitung dazu ist uns bewusst geworden, wie viele inspirierende Menschen wir in den letzten Jahren zu unseren Unterstützer*innen zählen durften und was für ein schönes Netzwerk youvo bereits aufgebaut hat. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen ganz herzlich bedanken, die an uns glauben, uns Türen öffnen und uns auch mal Bescheid sagen, wenn wir auf dem Holzweg sind.
Creative Lab in Hannover
Ein weiteres Highlight war für uns in diesem Jahr definitiv das Creative Lab #Hannover im April. An einem sehr produktiven Abend im wunderschönen Hafven haben über zwanzig kreative Köpfe aus unserer Community fünf lokale soziale Initiativen aus Hannover bei ihren kommunikativen und digitalen Herausforderungen unterstützt. Es ist immer wieder etwas ganz Besonderes für uns, unsere online Community auch mal offline in Aktion zu erleben.
youvo-Retreat
Zum Ende des Sommers sind wir wie in jedem Jahr für eine ganze Woche raus aus der Stadt – und rein in die Natur gefahren. Bereits zum zweiten Mal hat uns dafür das wunderbare Stechlininstitut den perfekten Ort zur Verfügung gestellt. Neben gemeinsamen Fahrrad- und Badeausflügen, leckerem Essen und dem obligatorischen Lagerfeuer, hatten wir hier besonders viel Zeit, um die aktuellen Herausforderungen zu reflektieren und einen realistischen und trotzdem optimistischen Plan für die Zukunft von youvo zu entwickeln. Der Retreat ist fester Bestandteil unserer youvo-Kultur und erwies sich auch in diesem Jahr als wunderbare Möglichkeit, als Team gemeinsam zu wachsen und uns mit Fragen wie diesen zu beschäftigen: Wie gründen wir eine zweite Körperschaft und was bedeutet das für das Team? Wie können wir den wachsenden Bedarf an Unterstützung sozialer Organisationen abfangen? Und wie können wir eine Rumpfversion unseres Services aufrechterhalten, wenn wir gezwungen sind, rein ehrenamtlich zu arbeiten?
Was sonst noch los war
Sebastian hat der Page ein Interview gegeben, Anne durfte beim Programm digital.engagiert ein spannendes Projekt coachen, Marlon und Tobias haben im Newsletter des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement einen Artikel über digitale Anwendungskompetenzen sozialer Organisationen veröffentlicht und Paula ist nach Wien gefahren, um youvo in Österreich vorzustellen. Marlon hat in Moskau über youvo gesprochen und Anne war in Madrid zum European Pro Bono Summit, denn youvo ist jetzt Mitgleid im Global Pro Bono Network. Außerdem haben wir eine Ausschreibungsphase für neue Projektvorschläge eingeführt, um unseren Workload besser kontrollieren zu können.
Riesendank, dass Ihr dabei seid, uns auf dieser Reise begleitet und unterstützt. <3
Guten Mutes und mit viel Glühwein im Bauch starten wir also in das neue Jahr, das sicher nicht weniger spannend wird.
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